Johannes-Kepler-Gymnasium | Stuttgart-Bad Cannstatt

Unterricht

Gemeinschaftskunde

„Wir brauchen die Demokratie - aber ich glaube: Derzeit braucht die Demokratie vor allem uns!“

(Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident)

Angesichts nationaler und internationaler Veränderungsprozesse erhalten politisch-gesellschaftliches und ökonomisches Grundwissen sowie die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, sich in unserem demokratischen System zu orientieren und zu engagieren, eine besondere Bedeutung. Verständnis des politischen Systems sowie Teilhabe und Mitwirkung am politischen Prozess sind unerlässlich, wenn Freiheit und Demokratie weiter entwickelt und nachhaltig gesichert werden sollen.

Neben dem Elternhaus ist es vornehmlich Aufgabe der Schule und speziell des Faches Gemeinschaftskunde, diesen Prozess politischer Bildung anzuregen und zu fördern. Die Schülerinnen und Schüler haben außerhalb der Schule längst eine Vorstellung davon entwickelt, was Politik eigentlich ist. Dieses Vorwissen und Vorverständnis der Lernenden wird im Unterricht ab Klassenstufe 8 durch neues Fachwissen strukturiert, qualitativ verbessert oder erweitert. Anknüpfend an die Interessen, Erfahrungen und Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler sollen Zusammenhänge zwischen der eigenen Lebenssituation, den gesellschaftlichen Bedingungen und der systemischen Perspektive deutlich gemacht und Möglichkeiten zur politischen Artikulation und Mitgestaltung aufgezeigt werden.

Teilhabe und Mitwirkung am politischen Prozess setzen den Erwerb spezifischer Kompetenzen voraus. Diese Kompetenzen werden in einem Prozess der Komplexitätssteigerung und der zunehmenden Differenzierung in den jeweiligen Klassenstufen altersgemäß umgesetzt (Nahbereiche wie Familie, Gemeinde, Schule bis hin zu komplexeren Inhalten wie Herrschaftskontrolle, Friedenssicherung, Probleme des Sozialstaats).

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Fachkompetenz, indem sie sich auf einem ihrem Alter entsprechenden Niveau mit grundsätzlichen und aktuellen Fragen der Politik befassen. Bei der Analyse von Entscheidungsprozessen werden ihnen Handlungsspielräume und deren Grenzen deutlich und sie erkennen bei der Behandlung kontroverser Standpunkte und ihrer Begründungszusammenhänge die Vielschichtigkeit politischer Probleme. Bei der Beurteilung politischer Entscheidungen berücksichtigen sie deren langfristige Folgen.

Der Erwerb methodischer Kompetenzen soll die Schülerinnen und Schüler befähigen, bei der selbstständigen Bearbeitung eines Themas eine angemessene Auswahl von Methoden der Informationsbeschaffung, -verarbeitung und Präsentation vorzunehmen (Analyse von Schaubildern und Statistiken, Karikaturanalyse, Mindmapping).

Soziale und personale Kompetenzen sind eng aufeinander bezogen. Sie zielen auf demokratische Verhaltens- und Kommunikationsweisen. Die Schülerinnen und Schüler erwerben die für die politische Kultur in einem demokratischen Gemeinwesen unverzichtbare Fähigkeit, auf der Grundlage der Anerkennung von Andersdenkenden selbstbewusst, sach- und situationsgerecht Diskussionen, Streitgespräche und Debatten auszutragen. Im Verlauf des Fachunterrichts werden die Schülerinnen und Schüler fähig zum Perspektivwechsel. Sie sind bereit, die eigene Meinung der kritischen Prüfung anderer auszusetzen und kennen und achten die Regeln für ein rationales und gewaltfreies Austragen politischer Konflikte.

Um Politik erfahrbar zu machen, schauen wir regelmäßig über den schulischen Tellerrand hinaus. Bei Planspielen und Besuchen des Europaparlaments oder der EZB profitieren die Schülerinnen und Schüler ebenso wie das Fach selbst. Zudem werden die Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an Wettbewerben ermutigt.

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